Einnahme von Jodtabletten

Stellungnahme zur Jodblockade

 

Radiojod kann über das Einatmen sowie über den Verzehr von Lebensmitteln und Trinkwasser in den Körper gelangen. Die rechtzeitige Einnahme von Jodtabletten schützt die Schilddrüse gegen die Aufnahme von Radioiod. Ziel der Jodblockade ist die Verminderung des Risikos für Schilddrüsenkarzinome nach Strahlenbelastung mit radioaktivem Jod. Kinder und Jugendliche sind hier insbesondere gefährdet.

Stellungnahme zur Jodblockade

 

Radiojod kann über das Einatmen sowie über den Verzehr von Lebensmitteln und Trinkwasser in den Körper gelangen. Die rechtzeitige Einnahme von Jodtabletten schützt die Schilddrüse gegen die Aufnahme von Radioiod. Ziel der Jodblockade ist die Verminderung des Risikos für Schilddrüsenkarzinome nach Strahlenbelastung mit radioaktivem Jod. Kinder und Jugendliche sind hier insbesondere gefährdet.

Zur Jodblockade der Schilddrüse ist eine hohe Dosis von Kaliumjodid notwendig. Hohe Gaben von Kaliumjodid sind allerdings auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Insbesondere bei Erwachsenen leidet ein zu beachtender Anteil der Bevölkerung in Deutschland an einer latenten Hyperthyreose, d.h. einer Überfunktion der Schilddrüse, ohne dass bereits Krankheitszeichen bestehen. Diese latente Hyperthyreose kann durch Einnahme hoher Dosen von Kaliumiodid in eine Hyperthyreose mit Krankheitszeichen übergehen, die bis zu akutem Herz-Kreislauf-Versagen reichen können. Weitere Nebenwirkungen wie Überempfindlichkeit gegen Iod sind bekannt.

Es sind daher Nutzen und Risiken einer Kaliumjodidgabe zur Jodblockade der Schilddrüse abzuwägen.
Eine Jodblockade der Schilddrüse wird nur dann empfohlen, wenn für Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre eine Schilddrüsendosis von 50 mSv erwartet wird. Dieser Wert gilt auch für schwangere Frauen.
Für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene bis 45 Jahre gilt ein Wert für die zu erwartende Schilddrüsendosis von 250 mSv.
Personen über 45 Jahren wird von einer Einnahme von Kaliumjodidtabletten zur Schilddrüsenblockade abgeraten. Für sie überwiegen die Risiken von Nebenwirkungen den Nutzen der Vermeidung eines erhöhten Risikos für Schilddrüsenkrebs.
Aufgrund der Nebenwirkungen wird von einer Eigenmedikation dringend abgeraten.
Für Deutschland werden auf Grund des Unfalls der Kernkraftwerke in Fukushima, Japan, keine erhöhten Radiojodkonzentrationen in Luft und Lebensmitteln erwartet, denen eine gesundheitliche Bedeutung zuzumessen ist.
Von der Einnahme von Kaliumjodidtabletten in Deutschland zur Schilddrüsenblockade wird daher dringend abgeraten.
Für Japan können in der näheren Umgebung der verunglückten Kernkraftwerke erneute Freisetzungen nicht ausgeschlossen werden. Bei diesen Freisetzungen können erhöhte Radiojodkonzentrationen in der Luft auftreten. Es wird daher empfohlen, diese Gebiete zu meiden. Sollte Reisen in dies Gebiete unvermeidbar sein, so sollten folgende Hinweise beachtet werden:
Die Einnahme von Kaliumjodidtabletten sollte nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die japanischen Behörden oder durch die Deutsche Botschaft erfolgen. Ein enger Kontakt zur Botschaft wird angeraten.
Der Konsum regional angebauter Lebensmittel ist vorsorglich zu vermeiden.
Dies gilt auch für den Konsum von Trinkwasser. Hier sollte abgepacktes Wasser genutzt werden.
Hinweise anderer Länder zur vorsorglichen Einnahme von Kaliumjodidtabletten in einem Umkreis von bis zu 250 km um die verunglückten Kernkraftwerke sind fachlich unbegründet. Hier überwiegen die Risiken von Nebenwirkungen den Nutzen der Jodblockade. Es wird empfohlen, diese Hinweise nicht zu beachten.



 

Quelle: http://www.bfs.de/de/kerntechnik/papiere/japan/jodblockade.html

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