Den Feuerwehren fehlt das Personal

Kommandantentagung Weil es an Aktiven mangelt, setzt der Kreisfeuerwehrverband verstärkt auf Nachwuchsarbeit. Die Führungskräfte der 82 Wehren im Landkreis diskutieren am Sonntag unter anderem über die Umstellung auf Digitalfunk. Wenn es am frühen Morgen brennt (wie hier Anfang September im Aurachtaler Ortsteil Dörflas), ist es für die Feuerwehrleute einfacher, beim Einsatz dabei zu sein als tagsüber. Viele haben Schwierigkeiten, ihre Arbeit mit ihrem Ehrenamt in Einklang zu bringen. Lokale Unwetter und deren Folgen haben in diesem Jahr die Feuerwehrleute auf Trab gehalten. Teilweise 50 Prozent mehr Einsätze als 2010 können die Feuerwehren im Landkreis Erlangen-Höchstadt schon jetzt in ihren Bilanzen vorweisen, weiß Thomas Birkner, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. Am Sonntag treffen sich bei ihrer Herbsttagung die Kommandanten und weitere Führungskräfte mit Kreisbrandrat Harald Schattan an der Spitze in Röttenbach, um sich vor allem über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Insgesamt 82 Feuerwehren gibt es über den Landkreis verteilt. Diese zählen rund 3000 Aktive, davon sind 300 Frauen. "Die Frauen müssen die gleiche Ausbildung machen wie die Männer", erklärt Birkner. So laufe zum Beispiel derzeit ein Pilotprogramm bei der Freiwilligen Feuerwehr in Herzogenaurach, für das eine Gruppe die Ausbildung "Absturzsicherung" absolviere, darunter zwei Frauen. Dabei müssen die Feuerwehrleute auch einen Baukran rauf und runterklettern - ohne Drehleiter, dafür aber mit Bergsteigerausrüstung. Die seit gut einem Jahr bestehende Integrierte Leitstelle in Nürnberg sorge dafür, dass Feuerwehren und andere Rettungsdienste über die Rufnummer 112 gleichzeitig zu Notfällen wie Personenbergung gerufen werden, wo zuvor nur Rettungswagen losgefahren waren. Mit der Integrierten Leitstelle, die nach fast drei Jahren Bauzeit und Erprobungsphase im September 2010 den Betrieb für die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie die Landkreise Nürnberger Land, Fürth und Erlangen-Höchstadt aufgenommen hat, können Birkner zufolge die Alarmpläne verfeinert werden. So werden am Tag mehr Feuerwehren für Einsätze mobilisiert, um die gleiche Anzahl an Einsatzkräften zu haben, wie sie nachts oder am Wochenende für eine Feuerwehr bereit stehen. Denn genau hier brennt es selbst bei der Feuerwehr. "Es ist im Landkreis und auch landesweit ein Trend, dass das Personal zurückgeht", sagt Birkner. So seien durch den Wegfall der Wehrpflicht von heute auf morgen entsprechend Helfer im Katastrophenschutz weggefallen. Zudem werde es für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute immer schwieriger, ihren Einsatz mit dem Beruf in Einklang zu bringen. Die technische Aufrüstung erfordere mehr Ausbildungsstunden. Birkner spricht von Profi-Job: "Die Kräfte leisten bei der Freiwilligen Feuerwehr das Gleiche wie bei der Berufsfeuerwehr." Der Kreisverband setzt daher vor allem auf die Gewinnung von Nachwuchs. Zurzeit gibt es im Landkreis 55 Jugendfeuerwehrgruppen im Alter von 12 bis 18 Jahren. Fünf Feuerwehren haben inzwischen "das Tor aufgemacht" für Bambinis, die jünger sind als das Mindestalter von 12 Jahren für die Feuerwehrjugend. Für die Nachwuchsarbeit, so Birkner, müssen sich jedoch die Feuerwehrvereine engagieren, sie gehört nicht zu den Pflichten der Gemeinden. QUELLE:http://www.infranken.de/nachrichten/lokales/erlangenhoechstadt/Feuerwehr-Ehrenamt-Kommandantentagung-Erlangen-Hoechstadt-Den-Feuerwehren-fehlt-das-Personal;art215,214276

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Schornsteinbrand

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